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WORTSPIELE
Vertrauen
Diverse Internetnachschlagewerke klären mich darüber auf, dass das Wort Vertrauen dem gotischen Wort trauan entstammt und zur Wortgruppe „treu“ gehört.
Das finde ich spannend.
Also Vertrauen, trauen, Treue. Ich vertraue mir, könnte dann auch heißen: Ich traue mich, mir selbst treu zu sein.
Als ich überlegte, wie ich diesen Begriff angehe, wurde mir deshalb klar, dass der wesentliche Startpunkt eigentlich wirklich nur das SELBST-Vertrauen sein kann.
Denn, ganz ehrlich, es macht doch überhaupt keinen Sinn, meinem Gegenüber oder dem Leben an sich zu vertrauen, wenn ich im tiefsten Inneren es nicht vermag, mir selbst zu trauen, mir etwas zuzutrauen?
Entsteht nicht erst viel Misstrauen und Zweifel, weil wir unser Vertrauen nicht auf das eigene Pferd setzen?
„Das Leben ist lebensgefährlich“, schrieb Erich Kästner.
Nicht nur das. Es ist unberechenbar.
Mit tiefem Vertrauen durch dieses Leben zu gehen, heißt sich selbst innerlich sicher zu sein.
Ich muss dem Leben nicht vertrauen.
Eigentlich muss ich auch dem anderen nicht blind vertrauen, den ich damit ja sogar unbewusst unter Druck setzen mag.
Wer enttäuscht in ihn gesetztes Vertrauen schon gern?
Aber, wie wäre es, wenn ich mir vertrauen würde?
Wenn alle inneren Verneinungen zu einem tiefen JA würden?
Vertrauen als Fähigkeit, gewiss darüber zu sein, dass ich zu jedem Zeitpunkt in meinem Leben für mich einstehen werde.
Vertrauen als innere Gewissheit, dass ich alle Ressourcen in mir habe, um mit dem Leben auf wunderbare Weise umzugehen – in guten wie in schlechten Zeiten.
Vertrauen als Gewissheit, dass ich mit dem Leben JETZT umgehen kann – egal, was es mir zeigt.
Vertrauen als Brücke zwischen heute und morgen. Entweder setzen wir unser Vertrauen in eine zweifelhafte Zukunft oder wir richten unser Vertrauen auf die wunderbaren Möglichkeiten, die auf uns, noch hinter dem Schleier des Nichtwissens verborgen, warten.
„Sobald Du vertraust, weißt du zu leben“ meint Goethe. Mir gefällt dieser Satz.