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Pleiten, Pech und Pannen
Kann ich mich selbst auf den Arm nehmen trotz häufiger Missgeschicke?
Wie kam mir denn dieser Titel bloß in den Sinn?
Ach ja, es gab einmal eine Sendung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Wenn ich es genau besehe, könnte ich gut und gern eine eigene Fernsehsendung mit meinen Pleiten und Pannen senden, auch habe ich ganz ernsthaft schon überlegt, mein erstes literarisches Machwerk im Buchformat daraus zu bestreiten.
Dass ich gern einmal über die eigenen Füße stolpere, Treppen herunter segele, einen Sandhügel wieder herunterrutsche, trägt zwar gern zu meinen häufig unangebrachten Heiterkeitsanfällen bei, löst bei den Mitmenschen jedoch eher Verärgerung über meine Unachtsamkeit, zumindest aber ein mildes Kopfschütteln aus.
Ein ertragreiches Kapitel, wenn nicht sogar die Hälfte meines bisher nur im Kopf existierenden Buches rekrutiert sich jedoch, ohne dass es mir nur ansatzweise in den Sinn kommen könnte, das in Frage zu stellen, aus der unendlichen Geschichte meiner Autofahrerei. Beeindruckend, da überhaupt nur siebzehn Jahre meiner sechundsechzig Lebensjahre auf das Konto eines Führerscheinbesitzes gehen.
Ein Beispiel: Es lagen an einem stickig heißen Tag vier Stunden Arbeit in einem kleinen zehn Quadratmeter großen Lädchen im Zentrum des Cuxhavener Stadtteils Duhnen vor mir. Erfolgreich hatte ich mir ca. fünfhundert Meter entfernt in einer Seitenstraße noch einen Parkplatz erkämpft. Bevor ich verdrossen los trottete, räumte ich aus dem Kofferraum noch meine Autoluftpumpe auf den vorderen Seitensitz. Für den Arbeitgeber und Freund, der den Reifendruck meines bejahrten Autos überprüfen wollte. Gesagt, getan. Wachablösung, ich übergab meinen Autoschlüssel, er entschwand in Richtung meines Autos.
Drei Stunden später. Ich schreckte zusammen, als ein schreckensbleicher, völlig aufgelöster Mann vor mir stand, mir sein Handy mit einem Foto meines Wagens vor die Nase haltend. „Du musst ganz schnell die Polizei anrufen, damit Fingerabdrücke genommen werden können. In dein Auto wurde eingebrochen.“ Auf dem Foto sah ich eine halb offene Autotür. Anstatt ebenfalls vor Schreck zu erstarren, begann sich langsam aber sicher Heiterkeit von meinem Bauch bis hoch zum Gesicht auszubreiten. Ich gluckste fröhlich vor mich hin, während er mich entgeistert anschaute. Soweit es meine Heiterkeit noch zuließ, ein paar Worte heraus zu bringen, sagte ich nur „Nee, da sind nur meine Fingerabdrücke, da braucht es keine Polizei.“ Was hatte ich angestellt? Um den Kofferraum öffnen zu können, musste ich jedes Mal die linke hintere Tür öffnen. Eine etwas ungewöhnliche Heckklappensicherung der Marke Skoda, die erst einige Wochen vorher mich noch denken ließ, den Kofferraum nie mehr auf zu bekommen, weil ich genau darum nicht wusste. Besagten Kofferraum hatte ich in all meiner Schusseligkeit noch zugemacht. Die Tür? Nein, da hatte ich längst das Weite gesucht. Obwohl mir schon etwas bang zumute war, wusste ich doch mein IPad im Auto, kämpfte ich noch den ganzen Weg zum Auto mit meinen inneren Lachsalven.
Übrigens, es fehlte nichts.