Die Pfeffernüsse

Als der heilige Nikolaus durch die Auen des Niederrheins zog, kam er in die Gegend, wo jetzt die Stadt Düren liegt, an eine kleine Kapelle.

Er fühlte das Bedürfnis, hier der Andacht zu pflegen, stieg vom Esel und ließ das Tier weiden, trat in das Heiligtum und vertiefte sich in fromme Betrachtungen.

Nachdem der Heilige sein Herz durch Gebet erleichtert hatte und wieder aufsitzen wollte, fand er seinen Esel nicht mehr draußen. Er bat die Fischer an der Roer, ihm suchen zu helfen. Diese wackeren Leute säumten nicht, ließen ihre Netze am Fluss liegen, zündeten Fackeln an, streiften umher und ahmten auf Hörnern, welche sie aus Rinde gefertigt hatten, das Geschrei des Esels nach. Das Tier sollte glauben, einen Genossen schreien zu hören, und antworten.

Wirklich wurde der Esel auch direkt durch diese List gefunden und von einem Schwarm Kinder dem wartenden Heiligen zurückgebracht.

Der Esel ließ unterm Gehen den Kindern die Früchte seiner Verdauung fallen, welche auf wundersame Weise, wie sie den Boden berührten, sich in eine Art Lebkuchen verwandelten.

Quelle: Geschichten vom Nikolaus Verlag Insel Verlag