Adventskalender - ein lukrativer Vorweihnachtsbrauch

Früher Zählhilfe, heute regelrechter Hype?

 

Der Brauch, 24 Tage vor dem Heiligen Abend, einen Kalender zu kreieren, entwickelte sich erst ab 1838.  Er hat genauso wie er Adventskranz seinen Ursprung in Deutschland.

Und heute kaum noch vorstellbar: Die ersten Kalender waren nicht mehr als vierundzwanzig Kreidestriche an der Wand – als Zählhilfe und Zeitmesser. Jeden Tag durften die Kinder einen wegwischen. Mit dem letzten war dann endlich Weihnachten.

Eine andere Form bestand lediglich darin, 24 Bildchen, jeden Tag eines, an die Wand oder an das Fenster zu kleben, um die Wartezeit auf das Christkind zu verschönern.

In einigen Regionen wurde jeden Tag ein Strohhalm je Kind in die Krippe gelegt, damit das Jesuskind dann am Heiligen Abend darauf liegen konnte.

Die ersten Adventskalender mit Türchen, damals noch längst nicht gefüllt, druckte der Münchner Verleger Gerhard Lang im Jahr 1902.

Heutzutage gibt es eine schier unermessliche Vielfalt von Adventskalendern mit Füllungen wie Schokolade, Spielzeug, Kosmetik, Schmuck, Sammelfiguren, Schnaps fertig zu kaufen. Auch an literarischen Varianten und digitalen Kalendern mangelt es nicht. Es ist schon ein großes Wettrennen um die gewinnbringendste Idee. Der teuerste Kalender liegt heute bei etwa 130.000 € und wird von Tiffany produziert.

Wer sich jedoch die Zeit dafür nimmt oder sie hat, bastelt oder malt und befüllt sie einfach selbst.